Montag, 14. Juli 2014

Es darf gebastelt werden

In letzter Zeit hatte ich in den Mittagspausen etwas Pech: Nachdem Jan Peter zur Zeit recht häufig mit seinem kleinen Quad unterwegs ist, packte ich statt des BL mal wieder meinen Multicopter ein. Da ich ihn meist als Kameraplattform "schonen" wollte, habe ich mich lange Zeit nicht an Flips rangetraut. Schließlich wagte ich es doch - und siehe da: Alles ganz easy. Der Tricopter hat genügend Power um flott "rumzukommen", und das bei einem geringen Höhenverlust von 1-2 Meter. In besagter Mittagspause klappte das Rumturnen wieder ganz gut. Bei einem gemütlichen Vorbeiflug passierte es aber dann: In vielleicht 4 Metern Höhe verschwand plötzlich jeglicher Auftrieb am Heck und der Copter fiel chancenlos zu Boden. Wie sich herausstellte, drehte der Heckpropeller auf der Motorwelle durch. Die Befestigung ist aufgrund der vom Vorbesitzer der Motoren äußerst knapp gekürzten Motorwellen nicht optimal gelöst. Hier muss ich an einer verbesserten Fixierung arbeiten. Insgesamt kam ich recht glimpflich davon. Es war keine GoPro an Bord, und wie es aktuell aussieht, kostet mich die Aktion lediglich 3 Propeller.

In der darauf folgenden Mittagspause mit Flugwetter war dann der mCP X BL wieder im Gepäck. Hier ging die Sache etwas spektakulärer aus. Beim dynamischen Rundflug war ein Looping zu tief angesetzt bzw. endete aufgrund von böigem Rückenwind etwas unterhalb der Grasnarbe. Daraufhin verteilte sich der kleine Heli in unterschiedliche Richtungen auf der Wiese. Ein kurzes Hochlaufen zeigte keine Auffälligkeiten, so dass lediglich Haube und Landegestell zu ersetzen sind. Jan Peter brachte mir kurzerhand von den Heli Masters in Venlo die Teile mit. Damit sollte der Kleine bald wieder in der Luft sein. Jedenfalls werde ich künftig besser auf die Windrichtung achten und Loops nur noch gegen den Wind fliegen.

Eine Bastelei der erfreulichen Art habe ich ganz bewusst losgetreten: Kürzlich habe ich einen der wenigen in Deutschland verfügbaren FrSky Taranis X9D Sender ergattert. Da Überlegungen im Raum stehen, einen etwas größeren Segler zu beschaffen und damit auf Thermiksuche zu gehen, kam ich beim Thema Vario zum Entschluss, dass ich mir Spektrum nicht mehr leisten kann. Als 8-Kanal Empfänger käme eventuell noch der OrangeRX R800X als günstige Alternative (um die 20 EUR) in Betracht, aber um ein TM1000 als Telemetriesender (Straßenpreis über 50 EUR) sowie das Vario (Straßenpreis über 60 EUR) kommt man dann nicht herum. Zudem müsste ich meine DX8 gegen eine DX9 (über 350 EUR) eintauschen, da erst dort Sprachausgabe bzw. Variotöne verfügbar sind. Einen offiziellen Strom- bzw. Kapazitätssensor gibt es bis heute nicht von Spektrum, lediglich bei RC::troniX ist ein Eigenentwurf verfügbar. Aber auch hier gibt es Nachteile: So muss z.B. die Alarmschwelle für die entnommene Kapazität am Sensor statt am Sender eingestellt werden.
All diese Dinge brachten mich dazu, mich mal anderweitig umzusehen. Und bei FrSky bin ich mit der Taranis fündig geworden. Da es sich um einen Sender handelt, der speziell für die OpenSource Firmware OpenTX entwickelt wurde, kann man auf eine schnelle und kontinuierliche Weiterentwicklung hoffen. Die Preise sind moderat: Der Sender kostet im Alukoffer inkl. 8-Kanal Empfänger und Versand 229 EUR. Das High Precision Vario mit einer Auflösung von 10 cm kostet 29 EUR, ein Stromsensor 20 EUR. Der Empfänger inkl. Rückkanal kostet einzeln 40 EUR. Und das wohlgemerkt in Deutschland. Bei Bestellung im Ausland lässt sich hier sogar noch weiter sparen. Abgesehen vom Preis bietet die Taranis umfängliche Freiheiten bei der Programmierung, Sprachausgabe, ein großes Display sowie Knüppelaggregate und Schalter von guter Qualität.
Als erstes Projekt steht nun an, den Schacht für externe Sendemodule mit etwas DSM-fähigen zu bestücken, damit ich meine E-flite BNF-Modelle und Schaumwaffeln auch mit der Taranis fliegen kann. Die höherwertigen Modelle bekommen dann einen FrSky Empfänger inkl. Telemetrie verpasst. Auf diese Bastelei freue ich mich schon richtig. Vermutlich gibt es bald an dieser Stelle mehr darüber zu lesen.

Donnerstag, 10. Juli 2014

Flugtag 2014 MFC Oberhausen

Am vergangenen Wochenende war beim MFC Oberhausen einiges los: Am Samstag fand dort ein internationales Warbird-Treffen statt, und am Sonntag war dann allgemeiner Flugtag. Da der Flugplatz nur einen Katzensprung von uns entfernt ist, nutzten meine ganze Familie und ich die Gelegenheit und das schöne Wetter am Sonntag aus, um die Veranstaltung zu besuchen.



Obwohl es schon Sonntag Nachmittag war, konnten wir noch etliche Warbird-Modelle bewundern, die zum Warbird-Treffen angereist waren. Bereits auf dem Weg vom Parkplatz begrüßte uns eine Dreier-Formation von Modellen aus dem 2. Weltkrieg und zeichnete ihre Rauch-Spuren an den herrlich blauen Himmel.





Der Großteil der geflogenen Maschinen war mit Benzinmotoren ausgestattet. Daneben gab es eine Verkehrsmaschine der Lufthansa als Elektromodell zu sehen.



Außerdem wurde ein Goblin-Heli im 3D-Flug vorgeführt. Schön anzusehen waren auch die Flüge zweier Turbinenmodelle - einer Messerschmitt Me 163 und eines Eurofighters.





Der tolle Sound der Verbrennermaschinen machte fast Lust darauf, mit dergleichen selbst einmal zu fliegen. Da die Größe der Modelle teils deutlich über zwei Metern lag, war das noch einmal eine ganz andere Nummer als meine Schaumwaffeln!





Für unseren Nachwuchs zählten sicher die aufgebauten Verkaufsstände zu den Highlights. Dort konnten wir nicht widerstehen und statteten die beiden mit Felix Wufgleitern aus EPP aus. Die Flieger segeln prima, sind wirklich robust, können auf Looping eingestellt werden und habe bisher so Einiges klaglos weggesteckt.

Falls es mir zeitlich möglich ist, werde ich auch nächstes Jahr wieder beim Flugtag in Oberhausen dabei sein. Die Anreise ist kurz, und es ist dort jede Menge für den Modellflugfan geboten. Danke an den MFC Oberhausen für die gelungene Veranstaltung!

Sonntag, 6. April 2014

FunCub senkrecht einparken


Kürzlich entdeckten wir eine neue Location zum Fliegen, die mit einer frisch geteerten Piste ausgestattet ist. Dieses Mal durfte die FunCub mit, um die Start- und Landebahn ausgiebig zu nutzen. Leider wurde daraus nichts, denn der Flieger erfüllte beim Start von sich aus die Aufgabe: Parke möglichst elegant senkrecht in eine 1,5 qm Parklücke. Seht selbst:



Herzlichen Dank an Jan Peter für's spontane Draufhalten mit dem Handy! Passiert ist zum Glück nicht viel - die Fahrwerksverstrebung muss wieder eingeklebt werden, und ein Teil des Propellers fehlt. Mangels Ersatzluftschraube reduzierte sich die Einsatzdauer der FunCub an diesem Tag jedoch auf 8 Sekunden.

Samstag, 5. April 2014

Endlich Super Kinetic 815

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten bekam die Super Kinetic noch eine Chance. Ich bestellte einen Ersatzrumpf, da durch die vier Crashs der Motor mittlerweile in irgendeine Richtung zeigte und Motorsturz und Seitenzug nicht mehr passten. Der Antrieb und die restliche Elektronik war an einem Abend in den neuen Rumpf umgezogen und die Kinetic wieder flugbereit.

Für den nächsten Flug reduzierte ich per DualRate die Ausschläge für das Höhenruder auf 75%. Und siehe da, die Kinetic fliegt endlich, wie sie soll. Ich hatte mich bemüht, vor allem in Kurven nicht zu langsam zu werden, und es gab keine Probleme mehr. Eine negative Eigenschaft blieb aber dennoch: Wenn man bei zügigem Tempo (am besten in ausreichender Höhe) voll Höhe zieht, baut die Kinetic eigenständig eine 180 Grad Rolle mit ein. Also heißt es entweder, die Höhenruder-Ausschläge weiter zu reduzieren, oder einfach darauf gefasst zu sein.

Mittlerweile macht die Super Kinetic 815 richtig Spaß. Sie wird für die Größe recht flott und fängt im Sturzflug schön zu pfeifen an. Durch das kompakte Packmaß bietet sie sich (neben dem Wing Wing) als Immer-dabei-Flieger an. Die beiden kommen etwa auf die gleiche Endgeschwindigkeit, wobei sich die Kinetic vom Motorgeräusch her sehr zurückhält und fast überall geflogen werden kann, wohingegen man mit dem Wing Wing besser einigen Abstand zu der eigenen Nachbarschaft hält.

Helmut hat freundlicherweise beim ersten Flug nach dem Umbau wieder mit der Handy-Kamera draufgehalten. Leider ist das Video nicht allzu scharf, es reicht jedoch als Beweis, dass die Super Kinetic nicht nur auf dem Spinner landen kann.


Mittwoch, 5. März 2014

Erstflug Wing Wing Z-84

Wie schon im Jahresrückblick 2013 kurz erwähnt, fand ein weiteres Modell von Jan Peter den Weg in meinen Hangar. Nach Elektronikproblemen hatte er keine Lust mehr auf den Wing Wing, so dass ich mich um die Wiederinstandsetzung kümmern wollte.
Der Nurflügler hatte mehrfach im Flug den Motor abgestellt, wohingegen beim Check am Boden alles in Ordnung schien. Letztlich war der Motor dann aber gar nicht mehr zur Mitarbeit zu bewegen. Ein erster Ansatzpunkt war das Kabel zwischen Empfänger und Regler, bei dem wir einen schlechten Kontakt vermuteten. Als der Motor nach dem Austausch des Kabels immer noch stumm blieb, war ich unsicher, ob Motor oder Regler einen Schaden hatten, und besorgte auf Verdacht einen neuen 40A Regler (Birdie von HobbyKing mit 50A Spitzenleistung). Und siehe da, der Flieger macht wieder Krach…
Da der Regler recht üppige Dimensionen besitzt, geht es nun unter der Haube recht beengt zu: Sogar der Empfänger musste seines Gehäuses entledigt werden. Der gemessene Strom von gut 20A an 3S hätte auch einen kleineren Regler zugelassen. Da ich auf absehbare Zeit jedoch mal den 4S-Tuning-Akku einsetzen möchte und meine 25A Regler in der Lagerkiste allesamt nur 3S abkönnen, war der Birdie aber letztlich doch die richtige Entscheidung.



Nachdem die ersten Versuche mit der Super Kinetic in den vergangenen Tagen doch für reichlich Frust gesorgt hatten, war ich sehr gespannt auf den Erstflug mit dem Wing Wing. Jegliche Sorge war jedoch unbegründet: Mit diesem Modell kam ich auf Anhieb viel besser klar - sogar bei langsameren Manövern kam es zu keinem Abkippen in der Kurve. Bis auf einen recht ausgeprägten Durchsacker beim Start und einen etwas schreckhaften Kameramann (Danke an Helmut für's Filmen!) verlief der kurze Erstflug ohne Auffälligkeiten. Auch der Zweit- und Drittflug mit dem Modell machten trotz Wind viel gute Laune und habe die Stimmung wieder spürbar angehoben.


Freitag, 28. Februar 2014

(Gar nicht so) Super Kinetic 815

Irgendwann im letzten Sommer durfte ich einmal in der Mittagspause mit Jan Peters Kinetic 800 von HobbyKing fliegen. Die Flugeigenschaften waren prima: das Modell war etwas flotter unterwegs als der FloaterJet und zudem wendiger. Als gegen Ende des vergangenen Jahres dann der Nachfolger, die Super Kinetic 815 angekündigt wurde, war die Versuchung groß, eine Bestellung loszutreten.

Anfang Februar war der Flieger dann endlich geordert. Die Montage gestaltete sich super einfach, da der Flügel nur aufgesteckt und mittels eines Drehriegels arretiert wird. Das Höhenleitwerk wird auf einem Kunststoffrohr zusammengesteckt, rastet ein und hält soweit prima. Nun noch Empfänger und Akku rein, und der Neuzugang ist flugfertig. Mit dem empfohlenen 850er 3s LiPo liegt der Schwerpunkt zwar knapp hinter der Empfehlung der Anleitung, aber laut Erfahrungen in Internetforen stellt das kein Problem dar.

Die Flugeigenschaften der Super Kinetic sind leider nicht mit denen des Vorgängers vergleichbar. Der Erstflug dauerte ganze 7 Sekunden, dann lang das Ding am Boden. Erste Theorie: Windböe und Turbulenzen an der überflogenen Hecke. Der Schaden hielt sich im Rahmen: Lediglich die Haltelaschen an Tragfläche und Kabinenhaube brachen ab und die Motorhalterung musste nachgeklebt werden.




Zweiter Versuch auf dem freien Feld: Die Maschine trudelt in einer Kurve plötzlich in einer Spirale nach unten. Damalige Theorie: Empfangsausfall. Der Schaden war wieder überschaubar: Lediglich der Rumpf war an der Naht neu zu verkleben.

Versuch Nummer drei nach einem Reichweitentest: Auch hier beginnt die Maschine zu trudeln, lässt sich leicht abfangen und bohrt sich nach einem kurzen Rückenflug mit der Nase in den Boden. War der Flieger vielleicht doch wieder zu weit weg? Ist der Empfänger Schrott? Diesmal wurde die Motorhalterung beschädigt und herausgerissen, und der Rumpf brach unter der Tragfläche. Auch das war reparierbar.




Beim vierten Versuch flog sich die Kinetic spürbar unterschiedlich in Rechts-/Linkskurven. Vermutlich war der Seitenzug bei der letzten Reparatur falsch eingestellt. Und wie soll es anders sein: In einer Linkskurve schraubt sich der Flieger wieder nach unten in den Boden. Die Flüge sind in folgendem Video zusammengefasst:



Diesmal folgte eine ausführliche Recherche bei RC-Groups. Dort wurde bestätigt, dass die Super Kinetic eine ausgeprägte Neigung zu Tip Stalls hat, wenn sie zu langsam in Kurven geflogen wird. Angeblich schlimmer als jeder Warbird. Die aktuelle Theorie lautet deshalb: Ich war einfach zu langsam unterwegs. Die Super Kinetic ist kein 1,40 m Segler und sollte auch nicht so geflogen werden.

Die meisten Leute in dem Thread waren recht angetan von der Super Kinetic. Ich werde ihr wohl noch eine Chance geben, zumal Jan Peter ebenfalls eine besitzt und wir eigentlich Streamerbänder dranmachen wollten um sie uns dann gegenseitig in der Luft abzuschneiden. Dabei wird ja sowieso eher zügig geflogen, und jetzt ist es nicht mehr schade, wenn dabei das Modell runterfällt.

Etwas Positives gibt es durchaus auch zu berichten: Daumen hoch für die Motorwelle: Vier mal mit der Nase in den Boden, und der Propeller dreht immer noch rund.