Freitag, 28. Februar 2014

(Gar nicht so) Super Kinetic 815

Irgendwann im letzten Sommer durfte ich einmal in der Mittagspause mit Jan Peters Kinetic 800 von HobbyKing fliegen. Die Flugeigenschaften waren prima: das Modell war etwas flotter unterwegs als der FloaterJet und zudem wendiger. Als gegen Ende des vergangenen Jahres dann der Nachfolger, die Super Kinetic 815 angekündigt wurde, war die Versuchung groß, eine Bestellung loszutreten.

Anfang Februar war der Flieger dann endlich geordert. Die Montage gestaltete sich super einfach, da der Flügel nur aufgesteckt und mittels eines Drehriegels arretiert wird. Das Höhenleitwerk wird auf einem Kunststoffrohr zusammengesteckt, rastet ein und hält soweit prima. Nun noch Empfänger und Akku rein, und der Neuzugang ist flugfertig. Mit dem empfohlenen 850er 3s LiPo liegt der Schwerpunkt zwar knapp hinter der Empfehlung der Anleitung, aber laut Erfahrungen in Internetforen stellt das kein Problem dar.

Die Flugeigenschaften der Super Kinetic sind leider nicht mit denen des Vorgängers vergleichbar. Der Erstflug dauerte ganze 7 Sekunden, dann lang das Ding am Boden. Erste Theorie: Windböe und Turbulenzen an der überflogenen Hecke. Der Schaden hielt sich im Rahmen: Lediglich die Haltelaschen an Tragfläche und Kabinenhaube brachen ab und die Motorhalterung musste nachgeklebt werden.




Zweiter Versuch auf dem freien Feld: Die Maschine trudelt in einer Kurve plötzlich in einer Spirale nach unten. Damalige Theorie: Empfangsausfall. Der Schaden war wieder überschaubar: Lediglich der Rumpf war an der Naht neu zu verkleben.

Versuch Nummer drei nach einem Reichweitentest: Auch hier beginnt die Maschine zu trudeln, lässt sich leicht abfangen und bohrt sich nach einem kurzen Rückenflug mit der Nase in den Boden. War der Flieger vielleicht doch wieder zu weit weg? Ist der Empfänger Schrott? Diesmal wurde die Motorhalterung beschädigt und herausgerissen, und der Rumpf brach unter der Tragfläche. Auch das war reparierbar.




Beim vierten Versuch flog sich die Kinetic spürbar unterschiedlich in Rechts-/Linkskurven. Vermutlich war der Seitenzug bei der letzten Reparatur falsch eingestellt. Und wie soll es anders sein: In einer Linkskurve schraubt sich der Flieger wieder nach unten in den Boden. Die Flüge sind in folgendem Video zusammengefasst:



Diesmal folgte eine ausführliche Recherche bei RC-Groups. Dort wurde bestätigt, dass die Super Kinetic eine ausgeprägte Neigung zu Tip Stalls hat, wenn sie zu langsam in Kurven geflogen wird. Angeblich schlimmer als jeder Warbird. Die aktuelle Theorie lautet deshalb: Ich war einfach zu langsam unterwegs. Die Super Kinetic ist kein 1,40 m Segler und sollte auch nicht so geflogen werden.

Die meisten Leute in dem Thread waren recht angetan von der Super Kinetic. Ich werde ihr wohl noch eine Chance geben, zumal Jan Peter ebenfalls eine besitzt und wir eigentlich Streamerbänder dranmachen wollten um sie uns dann gegenseitig in der Luft abzuschneiden. Dabei wird ja sowieso eher zügig geflogen, und jetzt ist es nicht mehr schade, wenn dabei das Modell runterfällt.

Etwas Positives gibt es durchaus auch zu berichten: Daumen hoch für die Motorwelle: Vier mal mit der Nase in den Boden, und der Propeller dreht immer noch rund.

2 Kommentare:

  1. Ich kann das Flugverhalten (leider) bestätigen, meine hat es beim zweiten Flug auch erwischt. Dank deiner Recherche weiß ich ja jetzt aber Bescheid und seit dem geht alles gut (ca. 15 Flüge schon). Nicht zu langsam um die Kurve und runter mit dem Servoweg fürs Höhenruder ist das "Geheimrezept" zum erfolgereichen Super Kinetic fliegen :)

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  2. Danke fuer den Bericht, meine Erfahrungen waren ähnlich. Jetzt weiß ich wenigstens, daß ich das Fliegen nicht verlernt habe,

    Frank

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