Dienstag, 31. Dezember 2013

Rückblick 2013

Und schon wieder ist ein Jahr vorüber. Es gab viele schöne Flüge, einiges zu lernen und zu entdecken, und der Hangar ist weiter gewachsen. Leider ist nicht alles davon hier im Blog gelandet, da ich die wenige Zeit doch lieber mit dem Hobby verbringe als darüber zu schreiben. Aber im Rückblick kann das eine oder andere doch noch kurz erwähnt werden.

Helicopter

Der Start in die Heli-Saison verlief noch recht durchwachsen. Der wieder aufgebaute Blade 450 X hielt durch falsch eingestelltes Zahnflankenspiel nur einen Vormittag. Bei einem Flugnachmittag mit Jan Peter auf dem Modellflugplatz in Ringingen traute ich mich nach langem Zögern mit dem erneut hergerichteten Heil dann doch wieder. Allerdings wurde ich gleich beim Start mit einem Umkipper belohnt und kam nicht einmal in die Luft. Über Ursache konnten wir beide nur rätseln. Die wahrscheinlichste Theorie ist, dass sich eine Kufe im Gras verhakt hat und es dadurch zum Unglück kam. Der Schaden war diesmal aber gering, mit Wellen und ein paar Servo-Getrieben war es getan. Doch das Vertrauen in Pilot und Technik war recht weit geschwunden. Allerdings ging es von da an aufwärts und der Blade verrichtet seit 81 Flügen ohne Zwischenfall seinen Dienst.
Der Blade mCP X diente als stressfreier und problemloser Mittagspausen-Heli und kam dieses Jahr auf 112 Flüge. Vor Kurzem wurde er gewartet und bekam eine neue Haube spendiert. Seit einigen Flügen macht er mir allerdings doch Sorgen: Das Hochlaufen des Motors wird häufig kurz unterbrochen bis er letztlich die Ziel-Drehzahl erreicht. Bisher verliefen die Flüge unauffällig, nicht jedoch der letzte. Nachdem der Motor während des Flugs ausging, wurde durch den Sturz auf Teer das Landegestell angeknackst. Eine genauere Analyse des Motor-Problems steht noch aus.
Das Interessanteste im Heli-Bereich war dieses Jahr sicherlich Ende September der Neuzugang meines aktuell größten Modells, dem T-Rex 550. Die ersten 11 Flüge sind absolviert, und ich bin immer noch davon begeistert, wie viel erwachsener sich der Heil im Vergleich zum Blade 450 X anhört und fliegt.

Multicopter

Im zurückliegenden Jahr habe ich den Einstieg in die Welt der Multicopter gewagt. Hierfür habe ich mich für das Tricopter-Design von David Windestål entschieden, der zusammen mit den anderen Jungs von FliteTest coole Dinge damit anstellt. Die Idee dahinter war, mal etwas anderes selbst zu bauen als nur Flugzeuge. Zum anderen wollte ich damit eine Verknüpfung zu meinem anderen Hobby - der Fotografie - herstellen und eine Plattform für Luftaufnahmen schaffen.
Die Startschwierigkeiten hatte ich ja im Post über den Aufbau beschrieben. Mittlerweile fliegt das Teil aber recht ordentlich. Seither gab es nur noch einen Zwischenfall, bei dem ich den Heckpropeller im Flug verloren hatte. Hierbei machte der Tricopter dann aus einer Höhe von vielleicht vier Metern einige Flips, um direkt auf den Landebeinen im weichen Acker aufzusetzen. Es waren also keinerlei weitere Schäden zu beklagen.
Mit der im Oktober angeschafften GoPro Hero 3 Black Edition machte ich bereits erste Versuche, an schöne Luftaufnahmen zu kommen. Beim ersten Flug nach der Montage der Kamera zuckte der Copter allerdings bereits beim Schweben unregelmäßig mit dem Heck nach oben, was sich aber durch das Reduzieren des P-Parameters im Flugcontroller beheben ließ. Aktuell experimentiere ich noch mit der vibrationsarmen Befestigung. Das direkte Anbringen der nackten Kamera mittels Klebeband auf dem Akkubrett funktioniert schon recht gut, ist mir aber zu heikel, da ich die Kamera lieber im Schutzgehäuse mitfliegen lassen möchte.
Das Thema FPV ist bereits angedacht, sowohl Video-Sender als auch -Empfänger liegen bereit. Vermutlich wird es aber zunächst die "kleine Lösung" mit einem 4.5" Monitor, um nicht gleich in eine Videobrille investieren zu müssen.

Flugzeuge

Auch im Flächenbereich hat sich einiges getan. Nach dem "interessanten" Einstieg ist der Floater Jet irgendwie zu meinem Immer-Dabei Modell geworden. Er ist recht unkompliziert und lässt sich sogar noch bei ordentlichem Wind fliegen (auch wenn dann der Spaß etwas nachlässt). Die Flugzeit ist zudem sehr üppig: Bei einer Motorlaufzeit von 6 Minuten Vollgas kann man locker eine halbe Stunde in der Luft bleiben. Durch seine einsteigertauglichen Flugeigenschaften konnte ich schon den einen oder anderen (inklusive Frau und Sohn) per Lehrer-Schüler-Betrieb mit dem Hobby bekannt machen. Sogar mit aufgeschnallter GoPro fliegt sich der FloaterJet noch ganz ordentlich.
Es gab auch Neuzugänge: In den Osterferien entstand der FT Old Fogey. Der Flieger ist sehr gemütlich und hat ein tolle Flugbild. Allerdings ist er aufgrund mangelnder Robustheit nicht unbedingt für Lehrer-Schüler-Flüge geeignet. Gerade die Nasenpartie ist zu empfindlich. Bei einem erneuten Bau würde ich hier einfach eine zweite Lage Depron an der Innenseite der Seitenwände im Nasenbereich aufdoppeln, was hier enorme Vorteile bringen dürfte. Momentan steht der Old Fogey zur Instandsetzung bereit: Bei einem gewagten Flugmanöver ist er mir senkrecht im Weizenfeld runtergekommen, wobei die Tragfläche abgeknickt ist. Eine spontane Feldreparatur war nicht erfolgreich, denn beim nächsten Flug hob er nach einer Minute die rechte Tragfläche nach oben und trudelte wie ein sterbender Schwan zu Boden…
Apropos Instandsetzung, auch der Pterodactylus wartet auf etwas Zuwendung. Durch die im Laufe der Zeit unvermeidbaren Bodenkontakte wurde die Nase immer weiter gestaucht, so dass ich die Neigung zum Hochziehen beim Gasgeben verstärkt hat und er mittlerweile ganz schön zickig zu fliegen ist. Da bei der letzten harten Landung die Seitenwände des Rumpfes beschädigt wurden, plane ich neue anzufertigen und hierbei gleich den Motorsturz zu korrigieren und so ein neutraleres Flugverhalten zu erreichen.
Mit der letzten Bastelaktion erfolgte dieses Jahr auch der Einstieg in den Themenbereich Hangflieger. Mangels Wind liegt der Revert allerdings momentan im Keller und wartet auf die nächsten Flüge.
Der letzte Neuzugang besteht aus Jan Peters Wing Wing. Dieser fand mit einem Regler-Problem den Weg in meinen Hangar und wartet nun darauf, wieder aufgepäppelt zu werden.

Technik

Bedingt durch die größeren Akkus des 550er T-Rex musste meine Ladetechnik dringend ein Update erfahren. Seit Weihnachten füllt nun ein Robbe Power Peak Twin 1000W meine LiPos. Das Gerät war eine gute Investition, denn damit lassen sich gleich zwei Akkus in überschaubarer Zeit laden. Zudem arbeitet der Balancer wesentlich genauer als bei meinem Hype X7 Plus (einem Imax B6AC Clone). Derzeit wird der neue Lader noch von einem geliehenen 40A Netzteil versorgt, aber ich plane schon, etwas in Richtung Server-Netzteil anzuschaffen. Am Grübeln bin ich noch, ob es ein einzelnes mit 12 Volt oder zwei in Reihe geschaltete Geräte mit 24 Volt werden sollen.

Statistik

Auch in diesem Jahr habe ich sämtliche Flüge wieder mittels der Android App Flight Log erfasst. Was mich erstaunt hat: Im Monat November habe ich (wohl wetterbedingt) keinen einzigen Flug absolviert.







Die Zeiten beim Floater-Jet dürften um ein Vielfaches höher liegen, da hier nur die Motorlaufzeit erfasst wurde.

Fazit

Nach dem Einstiegsjahr 2012 ging es im vergangenen Jahr konsequent weiter. Fliegerisch konnte ich mehr Sicherheit erlangen und einiges dazulernen, und auch auf der technischen Seite gab es viel Neues. Der Spaß am Hobby hat kein bisschen nachgelassen, und ich freue mich schon auf viele tolle Flüge in der kommenden Saison.

Ich wünsche Euch alles Gute und viel Erfolg in 2014!

Sonntag, 8. Dezember 2013

Erstflug Revert

Am Wochenende hatte es noch immer spürbaren Westwind, und so versuchte ich mich am Thema Hangflug mit dem Revert. Ganz in der Nähe fand ich brauchbares Terrain, d.h. einem Erstflug stand nichts mehr im Wege. Leider war ich ganz alleine und auch nur kurz unterwegs, so dass es davon keinerlei Videobeweise gibt.
Der allererste Versuch war recht kurz, denn der Flieger legte sich 1 Meter vor mir direkt wieder (unbeschadet) auf den Hang. Also etwas beherzter nach oben geworfen und gleich etwas Höhe gezogen. Und siehe da, der Revert erhob sich in die Lüfte und zeigte mir, dass das Prinzip des Aufwinds tatsächlich funktioniert! :-) Es war ein tolles Gefühl, den Flieger unmotorisiert dort in der Luft stehen zu sehen.
In dieser halben Stunde Hangflug lernte ich auch, dass es besser ist, oberhalb oder vor der Hangkante zu bleiben, denn dahinter wird es turbulent und der Flieger kommt schnell wieder runter. Zudem fiel mir auf, dass sich mein Modell nicht sehr feinfühlig steuern ließ. Dies mag sicher an meiner Unerfahrenheit liegen und auch daran, dass die Windstärke an diesem Tag wohl eher am oberen Limit für den Revert lag. Rein technisch bemerkte ich zudem, dass die Anlenkungen zu den Rudern durch ihre Länge zu viel Spiel verursachen. Obwohl der verwendete Draht recht stark ist, biegen sie sich bei Belastung durch. Dies macht sich im Flug dadurch bemerkbar, dass der Segler entweder steigt oder sinkt und die Richtung bei Steuereingaben relativ spontan umschlägt. Deshalb werde ich vor dem nächsten Flug eine zusätzliche Führung anbringen und auf eine Verbesserung der Steuerpräzision hoffen.
Das Thema Hangflug hat mich jedenfalls begeistert. Jetzt muss ich bei stärkerem Wind nicht mehr mit langem Gesicht zu Hause sitzen, sondern kann auch dann noch dem Hobby nachgehen. Ich bin schon auf die nächsten Flüge gespannt und hoffe, auch mal Videomaterial davon liefern zu können. Falls jemand noch den einen oder anderen Tipp für den Einstieg hat oder eine gute Location in der Ulmer Gegend kennt, dem ist mein Dank gewiss!

mCP X Wartung

Mein guter mCP X hat nun schon 137 Flüge runter. Langsam aber sicher machte sich bemerkbar, dass die Steuerung schwammiger wurde. Es stellte sich heraus, dass die Taumelscheibe mittlerweile etwas Spiel hatte. Bei einer Recherche im Netz fand ich heraus, dass ich da nicht der einzige war und es neben einer Tuning-Alu-Taumelscheibe noch kostengünstigere Möglichkeiten gibt. In einem Beitrag las ich, dass der Innenring der Taumelscheibe mit Sekundenkleber fixiert werden kann und das Spiel dann für etliche Flüge verschwunden ist.
Also ran ans Werk. Die TS ist relativ schnell demontiert, da nur die Anlenkungen zu den Blatthaltern und zu den Servos abgeclipst werden müssen und der Rotorkopf von einer einzigen Schraube am Zentralstück gesichert wird. Nun kann die Taumelscheibe von der Hauptrotorwelle abgezogen werden.



Leider kam es, wie es kommen musste: An einer Stelle war die Portion CA zu groß und die Taumelscheibe rotiert nun nur noch mit deutlich spürbarem Widerstand. Ersatz war jedoch schnell beschafft, so dass der Heil wieder zusammengesetzt werden konnte. Das Spiel ist (zumindest auf dem Tisch) spürbar weniger geworden, so dass ich schon auf das Flugverhalten gespannt bin.

Wo ich schon am Renovieren war, bestellte ich für kleines Geld noch eine Extreme Haube mit, um dem Kleinen neue Form und Farbe zu verpassen. Von der Form und den Löchern her passt sie perfekt. Das Spannendste war es, die Aufkleber passend ausgerichtet und symmetrisch anzubringen. Die Haube ist etwas spitzer und schmäler als das Original und wirkt dadurch etwas dynamischer. Da ich nun schon im Schwung war, montierte ich auch noch neue Hauptrotorblätter. Die alten waren an den Kanten schon etwas angefressen, und ich wollte sowieso mal die Variante ohne "Knubbel" ausprobieren. Ich freue mich schon auf die nächsten Flüge, um zu sehen, wie sich der Kleine denn nach dem Update so macht.


Donnerstag, 28. November 2013

Schmuddelwetter - Bastelwetter: Revert

Die letzten Wochen herrschte richtiges Novemberwetter. Also eine gute Gelegenheit, sich zum Basteln in die warme Stube zurückzuziehen. Diesmal sollte es in eine neue Sparte gehen: Ohne Motor. Ich stelle mir schon länger vor, das windige Herbstwetter mal für das Thema Hangflug zu nutzen. Um hier einen günstigen Einstieg zu wagen, habe ich mir den Revert ausgeguckt, ein Depronmodell, das in diesem Thread bei rcgroups genauer beschrieben wird.

Da es sich um einen Nurflügler handelt, war der Aufbau recht einfach. Das Modell besteht aus sechs Teilen:

  • Unterteil des Flügels
  • etwas kürzeres Oberteil
  • dazwischen eine 3mm Holzleiste an der Hinterkante
  • einem 5x1mm CFK-Stab zur Stabilisierung
  • und dem zweiteiligen vertikalen Leitwerk
Beim Unterteil werden die Ruder abgetrennt und nach dem Abschrägen der Kanten mit Klebeband wieder befestigt.



Der Karbonstab reicht fast über die gesamte Breite des Flügels und verhindert zuverlässig ein Durchbiegen der Tragfläche.



In das Oberteil kommen Aussparungen für die Servos. Empfänger, BEC und LiPo werden auf mit Klettband auf der Nase besfestigt.



Die Balsaleiste wird an der Hinterkante befestigt und die beiden Teile des Flügels miteinander verbunden. So entsteht eine schöne Stufe, die das KF-Profil ausmacht. Anschließend wird die Vorderkante mit dem Cutter etwas aerodynamischer gestaltet, sprich die Oberseite abgeschrägt. Beim Befestigen des Leitwerks ist auf eine rechtwinklige Ausrichtung zu achten.
Vor der Montage der Elektronik kommt noch etwas Farbe in Form von Klebeband auf's Modell. Die beiden Ruderanlenkungen bestehen aus etwa 1mm starkem Stahldraht.

von oben

von unten


Die Bilder des fertigen Modells entstanden bereits bei erstem Bodenfrost, und mangels Wind ist aktuell auch nicht an Fliegen zu denken. Wie es aussieht, habe ich das Drachenwetter wohl verpasst.

Allerdings hatte ich zusammen mit meinen Kollegen Jan Peter und Helmut in der Mittagspause bei gar nicht mehr so schmuddeligem Wetter einige Gleittests gemacht und den Schwerpunkt noch etwas optimiert. An sich fliegt der Nuri ganz ordentlich. Uns ist allerdings aufgefallen, dass er nach dem Wurf erst einmal ordentlich durchsackt. Ob das bei Wind am Hang besser wird oder dem Wurf einfach noch etwas "Schmackes" fehlt, werden wir hoffentlich bald sehen. Fall jemand dazu eine Idee hat, dann ab damit in die Kommentare.


Sonntag, 29. September 2013

Heli-Neuzugang

Nachdem ich mit dem Blade 450X den Rundflug mittlerweile recht sicher hinbekomme, stieg in mir seit einiger Zeit der Wunsch nach "etwas Größerem" hoch. Die Tendenz ging etwa in 600er Größe, allerdings schreckte mich die Investition in ein 12S Setup dann doch ab. Als günstigere Alternative bietet sich hier ein 550er an, der mit 550mm Blättern schon recht nahe in die Region kommt, aber mit 6S nach weniger Akkus verlangt. Als ich dann kürzlich über ein günstiges Angebot im RCLine Forum gestoßen bin, war es recht schnell geschehen: Ein T-Rex 550 V2.2 kam ins Haus.


Zu den technischen Daten:

Motor: Align 600 MX
Regler: Robbe Roxxy 9100-6
BEC: Jeti S-BEC 12A
Taumelscheiben-Servos: Align DS-610
Heck-Servo: Align DS-620
FBL/Empfänger: Spektrum AR7200 BX + DSMX-Sat
Hauptrotorblätter: Blattschmied GCT ULTRA FBL (550mm)

Obwohl der Heli gebraucht war, kam er in einem sehr guten Zustand und perfekt verpackt bei mir an. Bei den Vorbereitungen für den Erstflug bekam ich von Jan Peter Unterstützung. Es mussten zunächst die 5.5mm Regler-Anschlüsse auf Turnigy-Konfiguration umgelötet werden, sprich Stecker und Buchse getauscht werden. Die abschließende Sender-Konfiguration und die Prüfung der Wirkrichtungen ging mit Jan Peters Hilfe auch recht fix von der Hand.


Nach getaner Arbeit gingen wir noch ins Freie, um den Erstflug zu wagen. Da es allerdings schon dämmerte und nur noch wenig Helligkeit vorhanden war, trifft es die Bezeichnung Erstschweben deutlich besser. Sorry übrigens für die Tonqualität, meine Tochter übt gerade Tiergeräusche...


Das erste Fluggefühl war jedenfalls super: Der T-Rex hob sauber ab und flog wesentlich stabiler und ruhiger als der Blade 450X. Die Agilität lässt sich künftig durch Spielen mit Expo-Werten oder Drehzahl sicher noch etwas steigern. Am meisten beeindruckt hat mich allerdings der Hammer-Sound der Kombination aus Schrägverzahnung und GTC Ultra FBL-Blättern - überhaupt kein Vergleich zum Gekreische des 450ers. Ich freue mich schon auf die nächsten Flüge.

Mittwoch, 21. August 2013

Tri-Tra-Trullala...

Nun hat auch mich das Thema Multicopter erreicht. Motiviert wurde ich durch die tollen Videos von David Windestål (RCExplorer / FliteTest) - zum Beispiel dieses hier. Nachdem es bei FliteTest einen ausführlichen Baubericht von Davids Tricopter gab, beschloss ich, nach und nach die Komponenten für einen eigenen Aufbau zu beschaffen. Dass sich Florian, ein Arbeitskollege, gerade einen Tricopter aufgebaut hatte und ihn einflog, tat sein Übriges.

Bei den Motoren wolte ich auf die von David verwendeten DT750 setzen, bei denen es allerdings einen Lieferengpass gab. Über ein Forum wurde ich jedoch fündig, ebenso bei den mit SimonK Firmware bestückten Flyduino 20A Reglern. Da auch das KK2.0 Board, das als Flightcontroller herhalte sollte, als Neuware nicht bzw. nur zu astronomischen Preisen zu haben war, entschied ich mich für ein gebrauchtes Exemplar. Bei Jan Peter lag noch ein neues Turnigy TGY-306G-HV Servo arbeitslos rum, das als schnelles und kräftiges Digitalservo für die Aufgabe wie geschaffen war. Für das Centerplate besorgte ich mir GFK-Platten, aus dem Baumarkt noch Buchenstäbe in 10x10mm, und Florian hatte noch ein Scharnier für die Heckservo-Mechanik über. Somit waren die Bauteile komplett.

Der Aufbau erfolgte in vier Phasen. Zunächst wagte ich mich an die Mechanik, was damit begann, die GFK-Platten in die passende Forum zu bringen. Der erste Versuch mittels Eisensäge schien mir zu langwierig, so griff ich etwas grobschlächtig zum Trennschleifer (natürlich vorsichtshalber draußen und mit Staubschutzmaske). Diese Methode war nicht perfekt, da das Material schnell schmort und schwarz wird, führte aber zum Ziel. Dann noch schnell die beiden Platten fixiert und passgenaue Löcher gebohrt. Nach dem Ablängen der Holzstäbe konnten diese im Rahmen fixiert werden, so dass das Fluggerät bereits erste Formen annahm. Das Scharnier für den Heckrotor wurde leichtgängig gemacht und mit einer Servo-Aufnahme versehen.





Stufe zwei bestand aus Löten und verkabeln: Die Regler wurden mit Anschlusskabeln für Motor und Akku in passender Länge und mit 3,5mm Goldies für die Motorverbindung bestückt. Die Reglerkabel fasste ich in einem XT60 Stecker zusammen und spendierte der Konstruktion noch zwei zusätzliche Anschlusskabel mit JST-Steckern, um für zukünftige Erweiterungen wie LED-Beleuchtung oder Videosender gerüstet zu sein.
Nachdem alle Kabel am Tricopter-Frame mit Kabelbindern (vielen Kabelbindern...) verlegt wurden, kamen noch die Motoren auf die Enden der Ausleger.

Im dritten Schritt wurde die Elektronik montiert und eingestellt. Vom daneben angebrachten Empfänger wurden die einzelnen Steuerkanäle mit dem KK2.0 Board verbunden. Da in der Beschreibung der Flyduino Regler keinerlei Hinweis auf ein BEC vorhanden war (aber immerhin Strom zur Vesorgung des Flightcontrollers rauskam), fragte ich vorsichtshalber beim Flyduino Support nach: Offiziell sind die Regler mit 1A BEC spezifiziert, mir wurde jedoch geraten, die Schaltung möglichst nur mit 0,5A zu belasten. Ich bin noch am überlegen, ob ich eine zusätzliche Spannungsversorgung einbaue, da sich die Last ja auf zwei Regler aufteilt: Der von Motor 1 versorgt das KK2.0 Board, ESC 2 beliefert das Servo mit Strom. Bei den ersten Tests (noch ohne Propeller) fiel mir auf, dass das Heckservo in die falsche Richtung steuert. Beheben lässt sich dies, indem im Mixer Editor in Kanal 4 der Wert für "Rudder" von 100 auf -100 negiert wird.



Als letzten Feinschliff bekam der Tricopter noch ein Brett für Akku und Kamera sowie Landebeine verpasst. Das Brett, auf dem später einmal die Kamera sitzen soll und an dem auch der LiPo hängt, wurde mangels Silikonschlauch zur Dämpfung erst einmal direkt mit Kabelbindern befestigt. Die original RCExplorer Landebeine sagten mir nicht zu, und so fertigte ich in Kooperation mit meinem Nachwuchs (mit Papas echter Säge sägen ist toll!) Beine aus den 10mm Auslegerstangen an. Diese wurden ebenfalls einfach mit Kabelbinder befestigt und passen sich harmonischer ins Gesamtbild ein. Da Florian bei seinem Tricopter beim Hochlaufen am Boden mit einem Zittern des Heckservos kämpft, bekam das Heck gleich ein Doppelbein spendiert, in der Hoffnung die Schwingungsneigung zu dämpfen.




Das fertige Fluggerät verfügt über eine doch ganz ansehnliche Größe, lässt sich aber auf ein recht kompaktes Packmass zusammenklappen:




Soweit fertiggestellt, ging es an die ersten Testflüge. Da das Abheben im Self-Level-Modus nicht wie erwartet funktionierte - hier bäumte sich der Tri lediglich vorne auf - musste der Acro-Modus herhalten. Und siehe da, der Tricopter flog tatsächlich! Die ersten Flüge waren geprägt vom Ausprobieren verschiedener Einstellungen hinsichtlich der P und I Parameter in der Steuerung.

Die erste Zeit war sehr erlebnisreich und verhalf mir zu einigen interessanten Erfahrungen. Beim ersten "Zwischenfall" hatte sich eine Mutter an den Centerplates gelöst, wodurch die seitlichen Arme nicht mehr allzu fest fixiert waren. Dies hatte zur Folge, dass ein Arm im Flug nach hinten klappte, womit die Steuerung natürlich gar nicht klar kam. Jan Peter hatte die ersten Versuche zum Glück mit seiner Kamera festgehalten, so dass Ihr auch daran teilhaben könnt:



In einer weiteren Mittagspause kippte der Tricopter plötzlich in einer Kurve nach rechts weg. Untersuchungen ergaben, dass die Leistung auf der Seite viel zu gering war und der Arm im Gegensatz zu den anderen leicht nach unten gedrückt werden konnte. Ich fürchtete schon, einen neuen Motor zu benötigen, bis Florian diagnostizierte, dass lediglich der Propeller lose war und vom Motor nicht mehr richtig mitgenommen wurde.

Der dritte Mangel, der bei den ersten Flügen auftrat, war dass im Flug das Heck plötzlich heftig hin und her pendelte und der Tricopter nicht mehr unter Kontrolle zu bringen war. Als Ursache machte ich aus, dass sich das Servo von der Mechanik des Heckmotors gelöst hatte. Dadurch konnte sich dieser frei bewegen und das Heck war nicht mehr steuerbar. Mechanik wie Servo waren beide mit Kabelbindern auf dem Ausleger befestigt und hatten sich soweit gelockert, dass sie auseinander rutschen konnten. Ein zusätzlicher Kabelbinder schafft jetzt hier Abhilfe.

Bei einem Tricopter kommt es durch die drei gleich langen und in gleichem Winkel angebrachten Ausleger sehr leicht vor, dass man die Lage falsch erkennt. Beim ersten Mal ging das dann auch gleich schief, und der Tricopter stürzte beim Flug auf mich zu einfach in den Boden. (Ihr kennt doch Men in Black, war nicht ganz so spektakulär, aber die Perspektive recht ähnlich...) Im Nachgang habe ich mich gefragt, warum ich nicht einfach den Self-Level Schalter gezogen und etwas Pitch gegeben habe. Selbiges habe ich mir dann auch brav angewöhnt, jedoch beim nächsten Mal scheiterte es dann aus der praktischen Ausführung: Ich hatte den Schalter so energisch umgelegt, dass ich zeitgleich mit einem anderne Finger per Throttle-Hold die Motoren lahmlegte. Aber mittlerweile klappt's mit dem SL-Reflex!

Seither fliegt der Tri problemlos. Durch seine einfache und robuste Bauweise ging bisher nie mehr als hin und wieder mal ein Propeller kaputt. Das Modell wurde mittlerweile auch etwas aufgewertet. Das provisorische Akkubrett ging mir auf den Keks, und so baute ich gleich die Variante aus Davids 2.6er Version nach, allerdings aus Holz. Für die Verdrehsicherung am Heck sorgt bei mir ein Knick im Draht:






Da es jetzt merklich früher dunkel wird und so die Flugzeit nach dem Zubettbringen des Nachwuchses schwindet, spendierte ich dem Tricopter noch eine schicke LED-Beleuchtung. Somit kann er auch noch angenehm in der Dämmerung geflogen werden. Selbst tagsüber verbessern die LEDs die Lageerkennung. Durch die neu verlegte Verkabelung (Leitungen zum Motor verlaufen jetzt auf der Oberseite der Ausleger) lassen sich die Arme nun einklappen, ohne dass Kabel eingeklemmt werden können.



Erste Aufnahmeversuche mit meiner auf dem Akkubrett angebrachten Keycam zeigen, dass der Copter noch zu viele Vibrationen hat. Wenn diese behoben sind, hoffe ich auf schöne Luftaufnahmen, die ich dann hier zeigen kann.

Dienstag, 16. Juli 2013

Eigene Domain

Hier ein kurzer technischer Hinweis. Dieser Blog ist seit einigen Tagen auch direkt unter der etwas griffigeren Domain www.feierabendflieger.de zu erreichen.

Freitag, 5. Juli 2013

Hangflug am Gardasee

Irgendwie hatte ich es geschafft, den AXN Floater-Jet noch in das mit Urlaubsgepäck gefüllte Auto zu bekommen. Vor Abreise in ich bei Recherchen nach interessanten Flugmöglichkeiten am Gardasee auf den Monte Baldo gestoßen, der bei Seglern recht beliebt ist. Da dieser von unserer Unterkunft aus jedoch eine größere Reise bedeutet hätte, kam ich bei weiteren Nachforschungen vor Ort auf die Ruine Rocca di Manerba in der Nähe von Saló, was ganz gut zu unserem sonstigen Urlaubsprogramm passte.

Am Parkplatz angekommen, wagten wir als Familie den Aufstieg, um uns die Ruine anzusehen. Da ich mir zunächst einen Überblick über die Gegebenheiten verschaffen wollte, ließ ich den Flieger noch im Auto - was ich sogleich bereute, da der Aufstieg durchaus als steil bezeichnet werden kann. Oben angekommen wird man für die Mühe jedoch entschädigt, da man einen fantastischen Ausblick auf den südlichen Gardasee erhält:



Knapp unterhalb der Ruine gibt es eine Wiese mit Bäumen, auf der ich mir eine Landung zutraute. Also beschloss ich, den Flieger zu holen und das Thema Hangflug zu wagen. Ich hatte diesbezüglich bisher noch keinerlei Erfahrung, jedoch hat der Floater-Jet ja einen Motor, so dass ich mich nicht auf das alleinige Ausnutzen des Aufwinds verlassen musste. So warf ich den Flieger mutig über die Hangkante und merkte sofort, dass sich der Motorsegler (wie auch zuhause) eigenständig drehte, um mit dem Wind zu fliegen. Da es dort durchaus Wind gab, hatte ich gut zu tun, den Flieger nach meinen Wünschen zu kreisen.
Nach kurzer Zeit kam es mir vor, als ob sich das Motorgeräusch änderte, und der Floater-Jet wurde noch schwerer beherrschbar. Ich schaffte es nicht mehr, Höhe zu gewinnen, und so versuchte ich, grob geschätzt 100 Höhenmeter unterhalb des Startpunkts an einer möglichst übersichtlichen Stelle zu landen. Das erwies sich als gar nicht so einfach, da man die Höhe des Fliegers nur sehr schwer einschätzen konnte und noch etliche Kreise fällig waren, bis der Grund näher kam. Leider konnte ich die genaue Landestelle nicht ausmachen, da sie sehr nahe am Hang lag und zudem Gebüsch meine Sicht behinderte.



Ich versuchte, mir die vermutete Position anhand der Vegetation auf den Feldern einzuprägen und machte mich - unterstützt von Google Maps - mit der gesamten Familie auf die Suche nach dem Ausreißer. Mit dem Auto konnte man die Stelle leider nicht erreichen, so dass ich das letzte Stück zu Fuß zurücklegen musste. Als ich im vermeintlichen Zielgebiet ankam, startete ich per Fernsteuerung den Motor und konnte - unglaublich, aber wahr - den Floater-Jet beim ersten Versuch hören und sogar auch sehen. Er war in einem Busch in ca. 3,50 Meter Höhe direkt am Fuß des Hangs hängen geblieben:


Das hätte wesentlich schlimmer ausgehen können! Doch durch Rütteln an den Ästen war leider nichts zu machen, der Motorsegler steckte fest. Erst als ich selbst ein Stück nach oben kletterte, zeigte das Rütteln Wirkung und der Flieger löste sich endlich. Eine anschließende genauere Begutachtung zeigte, dass eine Haubenhalterung vom Akku beim Sturz aus dem Busch herausgerissen wurde, was sich mit wenigen Tropfen Sekundenkleber reparieren lies. Zudem fiel mir auf, was die eigentlichen Probleme verursachte: Der Propeller fehlte! Somit habe ich einen weiteren wichtigen Punkt für meine Pre-Flight Checkliste ausgemacht: Verschraubung des Props prüfen.

Ich bin jedenfalls froh, dass mein kurzes Gebet Wirkung zeigte und ich den Flieger fast unbeschadet wiederfinden konnte. Ein Totalverlust wäre aufgrund des gut gebrauchten Zustands zwar finanziell kein großer Schaden gewesen, hätte aber doch ganz ordentlich auf die Urlaubslaune gedrückt.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Happy 100

Heute in der Mittagspause war es soweit: Der mCP X hatte seinen 100. Flug.



Ich bin sehr froh an meinem Kleinen, dient er mir doch als "Real-Life-Sim" und treuer Mittagspausen-Heli. Mit ihm bekam ich den Rundflug angstfrei in den Griff und kann ihn Einsteigern nur empfehlen. Beim Fliegen über einer Wiese geht im Falle eines Falles kaum was kaputt. Die Schadensbilanz der 100 Flüge oder 6 Stunden 41 Minuten in der Luft:
  • Ein kaputtes Rotorblatt nach ca. 20 Flügen, verursacht durch einen Runterfaller auf Teer. Jetzt sind die Blätter mit den Knubbeln drauf.
  • Eine kleine Delle in der Haube nach ca. 60 Flügen, passiert bei einem zu tiefen Überflug über den geteerten Feldweg.
  • Gespaltenes Heckrohr nach ca. 75 Flügen, bei einem Flip-Versuch dumm in die Wiese gefallen - war aber schnell mit Tesa repariert.
Ergibt in Summe Ersatzteilkosten in Höhe von 0 EUR. :-)

Montag, 29. April 2013

Flieger-Upgrades

In meinem Bastelkeller gab's wieder Aktivität: Der Old Fogey wurde instandgesetzt und bekam sogar noch etwas Farbe verpasst. Nach einigem Hin und Her wurde es schließlich ein zweifarbiges Design: gelber Rumpf und (hell-)orange Tragflächen. Beim Verwerten der Restfarben von Jan Peter stellte ich fest, dass das Orange nicht mit Depron kompatibel war, sondern sich in das Material (eines Reststücks) fraß. Mit der gelben Farbe eines anderen Herstellers (Dupli-Color Color Spray) klappte es besser, jedoch gab die Dose mangels Druck nach der knappen Hälfte des Rumpfs auf. Mittels der RAL-Nummer konnte ich im Baumarkt jedoch passenden Ersatz beschaffen. Ich blieb bei Dupli Color, aber da das "Color Spray" nicht verfügbar war, griff ich zu "Deco matt", mit dem sich sogar Styropor lackieren lässt.
Um mir das Abkleben der Fenster zu ersparen, verwendete ich hierfür schwarzen Edding. Ob das letztendlich schneller ging, bezweifle ich mittlerweile, da doch einiges an Fläche zusammenkommt.
Mit dem Gesamtergebnis bin ich - ebenso wie mein Sohn - sehr zufrieden:



Bei einem Testflug gestern fiel sofort die bessere Sichtbarkeit bei bedecktem Himmel auf. Zudem fliegt sich das Modell wirklich sehr gemütlich, so dass ich mich schon auf die ersten Flugversuche zusammen mit meinem Junior freue. Leider war die Keycam stromlos, so dass ich heute kein Video liefern kann.


Im Bereich Einsteiger-Flieger gibt es eine weitere Neuerung: Der Mini-Swift hat seinen Weg von Jan Peter wieder zu mir gefunden. Nach meinen zarten Anfängen der Flächenfliegerei hatte ich den Flieger mit Kabelbruch Jan Peter wieder zurückgegeben. Jetzt musste ich mich selbst um das Problem kümmern. Da sich das defekte Kabel mit meinen Fähigkeiten nicht mehr reparieren ließ, tauschte ich den kompletten Motor gegen ein etwas größeres Exemplar, das sich in meinem Keller fand.


Nachdem ich zudem knapp an Klappluftschrauben war, dafür aber reichlich 5x3er GWS-Propeller zur Verfügung hatte, wollte ich es mal mit fester Latte und Propsaver versuchen.


Da der Motor nicht mehr im Rumpf verschwindet und die Nase nicht mehr von der Klappluftschraube geformt wird, sieht das Ganze nicht mehr so elegant wie vorher aus. Die ersten Flüge mit dem neuen Setup machten aber ziemlichen Spaß. Zum einen erinnerten sie mich an meine ersten Flugversuche. Zum anderen ist der Antrieb wirklich leise. Damit eignet sich der Flieger prima zum Chillen im Sonnenuntergang an lauen Frühlingsabenden. Meine anfänglichen Sorgen um die Luftschraube erwiesen sich als unbegründet: Sogar wenn sie nach Abstellen des Motors im Landeanflug senkrecht steht, dreht sie sich bei Landung im Gras einfach weg und blieb so bisher unbeschadet.

Sonntag, 7. April 2013

FT Old Fogey

Beim bisher so tristen Wetter drängte es mich, mal wieder einen Depron-Flieger zu bauen. Ziel war es, ein einfach zu fliegendes Modell zu haben, mit dem man Anfängern z.B. im Lehrer-Schüler-Betrieb das Hobby Modellflug näher bringen kann. Schon seit einiger Zeit beobachte ich die Swappable Serie von FliteTest und habe mich für den FT Old Fogey entschieden, da er mich von der Optik her eher anspricht als die beiden anderen Einsteigermodelle Nutball und FT Flyer.

Der Aufbau gelang recht problemlos, da er von Josh Bixler in Form eines Bau-Videos ausführlich dokumentiert ist. Allerdings musste ich die Pläne leicht anpassen, da ich den Flieger aus 6mm Depron anfertigte, und im Original 5mm Platten verwendet werden. Als Antrieb kommt bei mir ein Turnigy 2730 / 1500 kV Motor mit 8x3.8 APC Luftschraube zum Einsatz. Damit bleibt der Strom sowohl mit 2s als auch mit 3s im zulässigen Bereich bis 7.5 Ampere.

Ich wollte den Flieger mit auf eine Familienfreizeit über das Osterwochenende nehmen, und so musste ich beim Bauen ein wenig Gas geben. Somit hat es leider nicht mehr für eine hübsche Lackierung gereicht, lediglich die Kabinenfenster sind angedeutet.
Zwei kurze Einstellflüge in der Dämmerung attestierten (nach Reduktion der Ausschläge) Flugfähigkeit, und so konnte ich den Old Fogey doch noch ins Auto packen. Allerdings hatten wir in Österreich aufgrund des feuchten Wetters kaum Gelegenheit zum Fliegen. Kurz vor der Abreise hat es dann aber doch noch geklappt. Das Video zeigt den dritten Flug insgesamt, an einem 2s LiPo:


Im Anschluss daran wagten wir noch einige Lehrer-Schüler-Flüge. Dabei kam der Flieger jedoch einmal etwas unsanft in der Wiese runter, was einen leichten Schaden an Nase und Fahrwerk nach sich zog. Nichts Schlimmes, dürfte schnell wieder repariert sein.

In Summe bin ich sehr zufrieden mit dem Old Fogey. Das Modell hat eine prima Größe, verhält sich sehr stabil und kann zudem sehr langsam geflogen werden. Dabei macht es mit 3s durchaus mehr Spaß als am kleinen Akku. Demnächst wird es wohl nach einem optischen Tuning zur Verbesserung der Sichtbarkeit auch erste Flugversuche zusammen mit meinem Sohn geben.

Montag, 18. März 2013

Blade 450X: Nach dem Crash ist vor dem Crash

Am ersten Märzwochenende lockten Sonnenschein und Temperaturen über 0 Grad nach draußen. Nachdem der Blade 450X im Oktober runtergefallen war und aufgrund der schlechten Ersatzteilversorgung (Servogetriebe) erst im Dezember wieder flugfähig war, wollte ich für den nächsten Flug unbedingt auf optimale Bedingungen warten. Nun war es endlich soweit: Der Blade sollte wieder Luft unter den Blätter verspüren.
Das erste Mal traute ich mich gar nicht abzuheben, da der Heli beim "Leichtwerden" merklich nach vorne nickte. Da schien die Taumelscheibe wohl nicht ganz gerade zu stehen. Mit ein wenig Gegensteuern gelang der Start aber dennoch, und in der Luft stand er recht stabil. Als erstes fiel mir dann die neue Optik äußerst positiv auf: durch die gelb-rote Haube war die Lage wesentlich besser zu erkennen, und die weißen Rotorblätter ließen den Rotorkreis besser sichtbar werden als die Originalblättern im Carbon Look.
Der 450X und ich waren recht schnell wieder Freunde - durch die lange Standzeit hatte ich schon etliche Flüge mit dem kleinen mCP X absolviert, so dass die Unsicherheit der letzten 450er Flüge deutlich zurückging. Während im Herbst eher Hinfliegen, Bremsen, Wenden und Zurückfliegen angesagt war, klappte nun der Kurvenflug inkl. Achten schon ganz passabel. Aus der kappen halben Stunde Material habe ich mal einige Minuten zusammengeschnitten:



Beim vierten Akku schreckte mich ein surrendes, pfeifendes Geräusch auf. Es wurde immer stärker und verstummte dann schlagartig. Im ersten Moment dachte ich, dass vielleicht der Heckriemen gerissen sei. Da der Heli aber nicht zu pirouettieren begann, schien das nicht das Problem zu sein. Mit dem Geräusch verschwand leider jeglicher Auftrieb. Bis ich kapierte was los war, war an Autorotation nicht mehr zu denken - die Flughöhe war sowieso nicht allzu groß gewesen. Leider war der Akku der Keycam zu diesem Zeitpunkt bereits leer, so dass ich Euch dieses "Erlebnis" leider vorenthalten muss.
Die Diagnose im Anschluss lautete Karies - vermutlich verursacht durch falsch eingestelltes Zahnflankenspiel am Hauptzahnrad. Vor dem Aufschlag schaffte ich es noch, den Motor abzustellen, so dass dadurch der Zahnausfall nicht verursacht wurde.
Mittlerweile ist der Heli schon wieder hergerichet und eingestellt. Die Bilanz diesmal beläuft sich auf Haube, Rotorblätter, Hauptrotorwelle, Blattlagerwelle, Hauptzahnrad, eine Heckabstützung, ein Servo und zwei Servogetriebe. Ich musste zum Glück nicht allzu viel bestellen, da die meisten Teile bei der letzten Lieferung im Doppelpack daher kamen. :-)
Diesmal hat mich der Crash gar nicht so sehr getroffen, warum weiß ich nicht so genau. Vielleicht, weil es diesmal kein Pilotenfehler, sondern ein technischer Defekt war. Oder weil ich davor wirklich tolle Flüge hatte und die Sonne schien. Oder weil es beim zweiten Mal einfach schon Routine ist...

Mittwoch, 30. Januar 2013

Heli-Fortschritte

Der Blade 450 X war leider bisher noch nicht wieder in der Luft. Zumeist gehe ich ja in der Mittagspause mit Jan Peter fliegen. Dank seines mobilen Heli-Landeplatzes können wir das seit Kurzem unweit des Büros tun. Und da die Größe der Landeeinrichtung für meine Flugkünste mit dem 450er noch etwas "advanced" ist, nehme ich für die Mittagsrunden den kleinen mCP X. Am Montag, dem letzten schönen Wintertag, hatte ich zufällig meine kleine Kamera inkl. Schildkappe dabei und habe zwei Flüge mitgefilmt:



So langsam klappt das mit dem Rundflug schon besser, nur bei der Landung hatte ich ganz schön mit dem Wind zu kämpfen. Das erste mal ging's durch eine Böe daneben, aber beim zweiten mal habe ich das Brett getroffen.

Bei Jan Peters Flügen war mein Käppi für die erreichte Flughöhe bei der kurzen Distanz falsch kalibriert, so dass er die meiste Zeit außerhalb des Bilds rumflog. :-(

Sonntag, 27. Januar 2013

Erstflug Floater-Jet: Nie wieder...

Da heute zeitweise sogar die Sonne zwischen den Wolken durchblinzelte, wagte ich mich daran, den AXN Floater-Jet, den ich kürzlich von Jan Peter bekam, zum Erstlug auszuführen. Also Flieger zurechtgemacht, Kinder eingepackt und raus in die Kälte. Bis wir soweit waren, war aus dem zarten Lüftchen am Morgen ein durchaus wahrnehmbarer Wind geworden.

An LiPos hatte ich nur 2200er 3s für den Floater-Jet zur Hand, aber damit lag der Schwerpunkt etwas vor der Vorgabe. Nicht ganz optimal, aber einen Versuch wert. Vor dem Start noch kurz die Servos inkl. Wirkrichtungen gecheckt. Bei etwa Halbgas bekam der Flieger einen Schubs und zog nach einem kleinen Durchsacker schön nach oben. Sehr schnell wurde mir bewusst, dass die Lageerkennung heute alles andere als gut war. Hinsichtlich des Flugverhaltens fiel mir auf, dass der Floater-Jet auf Querruder nicht allzu motiviert reagierte, auf Höhe allerdings schon. Es dauerte nicht lange, dass ich den Flieger aufgrund der Entfernung nur noch immer wieder mal sehr kurz erkennen konnte. Irgendwann hatte ich den Punkt erreicht, dass ich den Motor abstellte und mich auf eine größere Suchaktion einstellte. Etwa 10 lange Sekunden später tauchte das Modell jedoch als kleiner Punkt vor dem dunklen Waldstück wieder auf. Es gelang mir, den Floater-Jet wieder auf Heimatkurs zu bringen und unbeschadet zu landen.

Die reale Sicht war nur minimal besser als im folgenden Video. Damit's nicht allzu langweilig wird, habe ich etwa eine Minute Suchbild rausgeschnitten.



Zum Entspannen holte ich noch meinen schwarz-rot lackierten Pterodactylus raus. Obwohl er um einiges kleiner als der Floater-Jet ist, ist die Sichtbarkeit um Längen besser. Vor dem Mittagessen konnte ich noch zwei problemlose Füge absolvieren.



Note to self: Nie wieder in schneebedeckter Landschaft bei bedecktem Himmel mit einem weißen Flieger raus!

Mittwoch, 23. Januar 2013

Rückblick 2012

Das neue Jahr hat angefangen. Da es bei mir aber erst zwei Flüge alt ist, wage ich noch einen Rückblick auf das Jahr 2012 - das erste Jahr, in dem ich Modellflug so richtig intensiv betrieben habe.

Der Einstieg ins Hobby erfolgte im Herbst 2011 mit einem Coax-Heli. Nachdem der Wunsch nach mehr aufkam, legte ich im zurückliegenden Jahr dann richtig los. Die ersten Versuche mit Flugzeugen machte ich mit einigen kleineren Modellen, die mir Jan Peter zur Verfügung gestellt hatte. Parallel dazu bestellte und baute ich mir eine FunCub auf, die mit ihren 1,4m Spannweite eine prima Größe hat. Durch das gemachten Erfahrungen klappte der Erstflug am 19. Juli dann auch problemlos. Da ich an den Modellen von Jan Peter weiterhin Spaß hatte, übernahm ich den Fox und die Ultimate dauerhaft in meinen Hangar.

Einen ersten Rückschlag erlebte ich zusammen mit David, den ich mit meiner Begeisterung angesteckt hatte: Nach dem Zusammenbau seiner P-51 (als erstes Modell) bürdete er mir die Last des Erstflugs auf. Zunächst hatten wir Schwerkpunktprobleme aufgrund eines etwas überdimmensionierten Akkus, durch das nötige Trimmblei anschließend Gewichtsprobleme. Somit ging das Thema nicht gut aus. :-( Im Anschluss versuchten wir uns wesentlich erfolgreicher im Lehrer-/Schlüler-Betrieb mit der Ultimate, so dass David unfallfrei seine ersten Flugversuche absolvierte.

Nach dem Ausflug in die Flächenfliegerei stand das Thema Heli natürlich immer noch im Raum. Zu meinem Geburtstag im September bekam ich dann einen Blade 450 X, den ich mit Unterstützung von Jan Peter erfolgreich in die Luft brachte. Ich hatte zwar noch ordentlich Respekt vor dem Gerät, aber das Schweben und Hin- und Herfliegen klappte ganz gut. Beim 29. Flug ist der gute Blade dann aber Mitte Oktober in den Acker gefallen. Da die Ersatzgetriebe für die Servos extreme Lieferschwierigkeiten hatten und erst Mitte Dezember verfügbar waren, kam er 2012 leider nicht mehr in die Luft. Durch diese Aktion lernte ich so ziemlich jede Schraube meines Heli kennen - wenn er aus der Schachtel heraus direkt fliegt, ist das rückblickend fast schon langweilig. Mittlerweile wartet er komplett repariert mit neuer Optik (orange-rote Haube und weiße Blätter) auf Flugwetter.


2012 war auch das Jahr des ersten Eigenbaus: Nach einem Plan von Modell Aviator entstand im Oktober der Pterodactylus aus Depron. Das Modell ist recht kompakt und macht einfach Spaß - auch weil es bis zur richtigen Einstellung zu lustigen Situationen kam. Dieses Kapitel brachte mich im Modellbau ein ganzes Stück weiter, da es stellenweise die eigene Kreativität verlangt und auf jeden Fall Spaß macht, die einstigen Einzelteile später in Funktion zu sehen und zu optimieren.

Die Wartezeit auf die Heli-Ersatzteile wurde durch ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk verkürzt. Mit dem Blade mCP X konnte ich gefahrlos weiter trainieren, ohne Furcht vor hohen Reparaturkosten. Im Vergleich zum 450 X ist er so herrlich unkompliziert: Es ist viel stressfreier, wenn mein Nachwuchs beim Fliegen dabei ist, und sollte in der Luft mal was schiefgehen, zieht man einfach Throttle Hold und die knapp 50 Gramm fallen unbeschadet ins Gras. Auf diese Weise konnte ich bis zum Jahresende schon einige Fortschritte beim Rundflug machen. Als mich Jan Peter im Dezember mal zum Hallenfliegen mitnahm, konnte ich auch dort alle Akkus unbeschadet leerfliegen.

In dem einen oder anderen Gespräch im zurückliegenden Jahr war ich erstaunt, wie viele Menschen aus meinem Umfeld einen Bezug um Thema Modellflug haben. Es gibt Leute, die ebenfalls gerade einsteigen bzw. es vorhaben, die früher damit zu tun hatten oder die wieder einsteigen wollen. Ich freue mich sehr über diese neuen Kontakte!

Anhand meines FlightLogs habe ich für 2012 neben einer Monatsübersicht zwei Statistiken angefertigt, die die Anzahl der Flüge und die Flugzeiten zeigen. Es zeigt sich, dass die Grafiken recht ähnlich sind, da sich die Flugzeiten bei den meisten Modellen um die 5 Minuten bewegen. Lediglich durch die FunCub kommt es zu Verschiebungen, da ich mit ihr meist so 10 Minuten oben bleibe.




Ich bin schon gespannt, was 2013 alles bringen wird. So manches lässt sich schon erahnen: Zum einen zeichnet sich ein weiterer Eigenbau ab, es gibt Pläne zu Verbesserungen an dem einen oder anderen Modell, und außerdem hat Jan Peter seinen Keller aufgeräumt, so dass ich einiges Neue (und auch Altbekannte ;-) ) ausprobieren kann. Fehlt nur noch das passende Wetter...